Schlierbach bis Frauenstein 20km

Motto des Tages: DU BIST DU

Sehr kühl war es, als ich uns zur vereinbarten Zeit um 7 Uhr vor der Pforte trafen - aber das Wetter war prächtig, wie vorhergesagt! Wir sahen uns den beeindruckenden "Marien-Kreuzgang" an, große ganz besondere Marienbilder mit verschnörkelten Bilderrahmen aus ganz Europa hingen an den Wänden um von uns bestaunt zu werden, auch von Adlwang und Frauenstein (unser heutiges Ziel) war jeweils ein Bild dabei. Danach besuchten wir die Morgenmesse in der Kirche welche ein paar Meter neben dem Kreuzgang ist. Überwältigend und prächtig diese Barockkirche, erbaut von  1680–1682, Fresken und üppige Stuckdekoration zogen unsere Blicke nach oben, nach links und rechts und natürlich nach vorne zum Altar!

Der Abt persönlich hielt die Messe und spendete uns zum Schluss den Pilgersegen.

Danach ein sehr umfangreiches und leckeres Frühstück im Raum neben der Stiftsküche, wir waren super gestärkt und vorbereitet auf diesen vor uns liegenden Tag, der durch seine Höhenmeter etwas anstregend war.

Durch den Stift marschierten wir hinauf, entlang dem Kreuzweg zur Kapelle - welche auf Kirchturmhöhe auf einem Wiesenhang steht. Ein erster toller Ausblick auf das Kremstal und zurück zum noch nahen Stift Schlierbach, wie schön war dieser Moment mit Impuls und Gesang - ja, zum Glück waren Gabi und Angela dabei, die beiden sind ja sehr aktive Kirchen-Sängerinnen.

350 Höhenmeter hinauf auf den Schlierbacher Hausberg namens "Grillenparz". Oben bei diesem Genussplatzerl hatten wir bei herrlichem Wetter einen grandiosen Überblick auf Kremstal, Magdalenaberg und die schroffe Kremsmauer, welche hoch hinter Kirchdorf/Micheldorf aufragt!

Nach Fotopause und Eintrag ins Gipfelbuch ging es weiter leicht bergab vorbei an Höfen bis zum Habingerkreuz, eine Kapelle an einer Straßenkreuzung. Diese Kapelle ist eine sehr liebliche, mit schöenen färbigen Glasfenstern - ganz sauber und einladend. Auch ein Benediktweg-Pilgerstempel war darin aufzufinden, sehr schön - dieser wurde natürlich in unsere Pilgerpässe gedrückt! Ein Impuls zum Thema DU BIST DU war hier angebracht, danach wurde in Stille weitergepilgert, es ging noch mal anstrengend bergauf durch einen wunderschönen Mischwald über Wurzelweg - ein Genuss!

Gegen Mittag kamen wir zum GH Ratscher, eine Pause mit Getränk und Sonnetanken im Gastgarten war zur Erholung optimal.

Wir sahen schon die Burg Altpernstein, diese beeindruckende wuchtige "Spornburg" auf einem Felsvorsprung hoch über dem Kremstal thronend wurde nach einer schwachen Stunde erreicht. Von der Burgterasse bot sich ein letztes mal ein ganz besonderer Blick in das Kremstal!

Dann pilgerten wir etliche Kilometer durch den Wald in Richtung Steyrtal, kamen zur Siedlung "Wienerweg", bei der Waldkapelle am Rande des Waldes hielten wir an um eine verdiente Pause auf den sonnigen Platz vor der netten Kapelle zu machen. Es war wieder Zeit für unsere Sängerrunde!

Noch eine Stunde bis zum Steyrdurchbruch, zuerst durch die Siedlung, dann hinein in Wald und hinunter zu einem kleinen Bach. Wunderschön führte der Weg diesem einige Zeit entlang. Dann mussten noch einige Gräben überwunden werden bis wir schliesslich den Wald verließen und zum Steyrdurchbruch und das Steyrtal kamen, beim/im "Würstlstand" nahem wir uns Zeit für eine Stärkung.

Nur mehr eine Stunde bis Frauenstein, wir waren optimal unterwegs - der Tag war schon kurz, man durfte oder sollte nicht nach 6 Uhr abends den Pilgertag beenden und das Ziel erreicht haben, aber dies ging sich jedesmal super aus - die Pilgerinnen war "gute Geherinnen"!

Beim Steyrdurchbruch ging es hinunter zum "Jugendstil-Kraftwerk", dort über den Fluss und danach auf Güterwegen gingen wir auf die Kirche von Frauenstein zu. Sie steht auf einem Hügel, dahinter der mächtige bereits Schneebedeckte große Priel, dieser gewaltige Berg ließ die "schlanke" Kirche ein wenig zerbrechlich wirken.

Nach einchecken im GH Federlehner direkt neben der Kirche besuchten wir das Grab von Hans-Joachim-Kuhlenkampf, der berühmte deutsche Entertainer ist hier am Friedhof von Frauenstein hinter der Kirche begraben. Danach wurde natürlich noch Andacht mit Gesang in der besonderen Schutzmantel-Madonna-Kirche gehalten.

Zum Abendessen machte uns Frau Federlehner ein sehr gschmackiges Schnitzerl, so wurde ein besnonders schöner Pilgertag "standesgemäß" beendet. Nein nicht ganz! Vor dem zu Bett gehen wurde noch eine Geschichte von der berühmten Schriftstellerin Marlen Haushofer (geboren in Frauenstein) von mir vorgelesen, ich war nicht sicher ob danach alle gut geschlafen hatten?!

LG, euer Pilger Helmut!

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